Die Gründe für diese Situation:

Immer öfter schließen Praxen in der Umgebung, die dortigen Patienten wollen weiter versorgt werden. Aber allein in Baden-Württemberg sind derzeit ca. 1000 Arztsitze unbesetzt.

Die sogenannten Honorarsteigerungen die in 2023 und 2024 zuletzt mit den Kassen vereinbart wurden decken derzeit nicht einmal den Kostenanstieg durch die Inflation ab.

Seit dem 4. Quartal 2023 wird nun die Vergütung der Hausärzte auch wieder budgetiert (also das Honorar für unsere Arbeit nicht vollständig ausbezahlt).

Konkret heisst das für unsere beiden Praxen: es wurden durch die KV-Baden Württemberg bisher fast soviel gekürzt, wie wir in diesem Zeitraum bräuchten um ca. 1,5 MFA-Stellen zu finanzieren.

 

Ergebnis: Wir arbeiten alle immer mehr, bekommen aber weniger dafür und haben gleichzeitig mit steigenden Kosten zu kämpfen. Qualifizierte Mitarbeiterinnen sollen aber fair und leistungsgerecht  bezahlt werden.

 

Die MitarbeiterInnen sind aber der erheblichen Belastung nicht mehr gewachsen! Die enorme Belastung am Arbeitsplatz war zuletzt der Grund für 2 Kündigungen von Mitarbeitenden. Die konkurenz ist groß, andere Arbeitgeber können bessere Konditionen bei weniger Stress bieten. Es ist daher schwierig geworden Mitarbeiterinnen für die Arbeit in stark frequentierten Praxen zu finden. Der Fachkräftemangel trifft auch uns.

 

Wir sind inzwischen ausgebrannt und erschöpft und stehen wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand. Wir müssen nun Konsequenzen ziehen und unser Leistungsangebot ebenfalls "budgetieren" um den Betrieb überhaupt aufrecht erhalten zu können.

 

Dies bedeutet in der Zukunft:

  • längere Wartezeiten in der Praxis.
  • längere Wartezeiten auf Termine.
  • Reduktion kurzfristiger Termine.
  • Umstellung der Terminvergabe auf Onlinebuchung
  • Weniger Zeit pro Termin.
  • Weniger Termine, pro Patient im Quartal.
  • Erheblich längere Wartezeiten bei der Bearbeitung von Anfragen, Anträgen, Anrufen etc.
    (da diese konsequenterweise nun nur noch während der Arbeitszeit erledigt werden und nicht mehr Abends oder am Wochenende) - Wir behandeln Menschen - Papier muss warten !
  • Keine Aufnahme von Neupatienten.
  • häufigere Schließungszeiten der Praxis - auch kurzfristig ohne Vorankündigung
  • für nicht eingehaltene Termine schreiben wir Ihnen künftig eine Rechnung.
  • Ohne Vorlage der Versichertenkarte können wir nicht tätig werden.

Sie können uns aber unterstützen.

Zuallererst, in dem Sie freundlich bleiben und Geduld mit unseren Mitarbeiterinnen haben, die wirklich permanent am Limit arbeiten.

Ab November wird uns eine neue Mitarbeiterin unterstützen, aber auch sie muss zuerst eingearbeitet werden !

 

 Und denken Sie daran -- Neue Patienten sind derzeit sehr viel leichter zu bekommen als neue Mitarbeiterinnen !

 

Ausserdem indem Sie sich in die Hausarztverträge Ihrer Krankenkasse einschreiben. Hausärztverträge bedeuten für uns:

  • Keine Budgetierung.
  • Planbare Vergütung.
  • höhere wirtschaftliche Sicherheit für die Praxis.
  • Weniger bürokratischer Aufwand.
  • Unkompliziertere Abrechnung.
  • Wertschätzung unserer hausärztlichen Tätigkeit.
  • Förderung von Qualifizierung der nichtärztlichen Mitarbeiterinnen.
  • Freiwerdende Ressourcen, die wieder für die Patientenversorgung zur Verfügung stehen.

Bitte haben Sie daher Verständnis dafür, dass Patienten, die NICHT im Hausarztprogramm eingeschrieben sind mit zusätzlichen Einschränkungen bei der Terminvergabe zu rechnen haben!

 

Neupatienten könne wir in der aktuellen Situation nicht aufnehmen.

Vielen Dank für Ihr Verständnis!